36 Erst wenn die Kinder sich gut eingelebt haben und den regelmäßigen Morgenkreis für die Strukturierung und Verankerung nicht mehr dringend benötigen, findet er nicht mehr im täglichen Rhythmus statt. Das aber regelt jede Gruppe für sich selbst. * Angebote Überwiegend nach dem Morgenkreis werden den Kindern von den Erzieherinnen gezielte Beschäftigungsangebote gemacht. Gemäß ihrem Entwicklungsstand und ihrer Interessenlage wählen die Kinder, was sie am Vormittag machen möchten. Die Erzieherinnen bieten den Kindern Raum, Zeit, Material und Unterstützung an, damit die Kinder in dieser Phase q mit neuen Materialien vertraut werden q Materialien auf vielfältige Weise einsetzen, sie unter Umständen in ganz neuen Zusammenhängen verwenden (Verfremdung) q die Funktionen der unterschiedlichen Materialien kennenlernen Die Kinder sollen erfahren, wie es ist, etwas zu entwickeln, herzustellen, zu verändern. Dadurch erkennen sie wichtige Sinnzusammenhänge. Im Werkbereich z.B. arbeiten die Kinder unter Zuhilfenahme des bereitliegenden Werkzeugs mit Holz, Farbe, Ton, Papier usw., bis das von ihnen gewünschte Endprodukt vorliegt. In dieser Arbeit haben die Kinder Erfolgserlebnisse; sie erfahren sich als kompetent und schöpferisch, setzen sich mit Materialien und Vorgängen auseinander, sprechen mit anderen Kindern über ihr Tun und erhalten Zuspruch. Nicht ohne Stolz können sie zufrieden auf ihr Werk blicken. Das so Erlebte verinnerlicht sich und wird zu einem Wissen und einer Kompetenz, die das zukünftige Handeln der Kinder fundiert und bestimmt. * Freispiel Für Kinder ist das Spielen eine durchaus ernste Tätigkeit. Das Kind erschließt sich spielerisch die Welt und lernt sich in ihr angemessen zu bewegen. Kinder spielen, was sie im Alltag erleben. Im Spiel verarbeitet das Kind die gemachten Erfahrungen und Erlebnisse. Durch diese ausdauernde Beschäftigung erwirbt das Kind Fähigkeiten, die ihm gestatten, Aufgaben zu bewältigen und alltagspraktische Techniken, die auch für das spätere Lernen in der Schule wichtig sind, zu erwerben. Interesse, Durchhaltevermögen, Bereitschaft zur Anstrengung und zum Lernen - dies alles übt das Kind im Spiel. Spielen ist also immer auch Lernen.
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