1 Auf dem Weg Konzeption der pädagogischen Arbeit in der Ev. Kindertageseinrichtung und Familienzentrum NRW Kleinenbremen Am Rehm 16, 32457 Porta Westfalica, Tel.: 05722 5441 e-mail: kita@kirchengemeinde-kleinenbremen.de www.kita-kleinenbremen.de 07/2024
2 Dieser Text hat uns angesprochen und deshalb haben wir ihn in die Konzeption aufgenommen. Tageslosung für Sonntag, den 15.02.2015 Wandelt in allen Wegen, die euch der Herr, euer Gott geboten hat, damit ihr leben könnt. 5.Mose 5,33 Jesus sprach: Wer meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Matthäus 7,24 „Wege mitgehen“ – das wird zum Bild für die religiöse Erziehung in unserer Zeit. Und so sollen diese Wege sein, die Kinder und Jugendliche vorfinden, wenn sie sich an die Gottesfrage heranpirschen: begehbar und mitgegangen. Den Glauben weiterzugeben als einen Weg, das bedeutet: lege deine Kinder einerseits nicht auf einen Standpunkt fest, mag er dir als Christ noch so wichtig geworden sein. Denn die Kinder und Jugendlichen sind selbstständige Geschöpfe Gottes. Sie sind mit einem eigenen Glauben unterwegs. Biete ihnen also genug Platz! Andererseits: Lass sie auch nicht alleine vor dem Leben. Du kannst sie nicht vor die unüberschaubare Fläche der Erlebnisse stellen und dich dann zurückziehen. Das mag modern klingen, nimmt der nächsten Generation aber ihre Chance. Biete also deinen Kindern und Enkelkindern an der Schule und in der Gemeinde Wege an. Mach sie mit biblischen Geschichten bekannt, an denen man gemeinsam weiter denken kann, weil keiner gleich festlegt, was sie bedeuten. Also Noah vielleicht. Oder der junge Mose. Der scheinbar selbstsichere Petrus? Jakob natürlich! So kann das während der Erkundung zu dem Weg werden, den „der Herr, euer Gott, geboten hat“. Das Ganze erfordert allerdings etwas von Vater, Mutter, Opa, Oma oder der Erzieherin: Sie oder er wird sich selber mit auf den Weg machen müssen – wie das Gottesvolk am heiligen Berg, das gute Wege vorfand, „um leben zu können“.
3 Inhaltsverzeichnis Seite Deckblatt 1 Losungstext 2 Inhaltsverzeichnis 3 Vorwort ........................................................................................................ 4 1. Die Rahmenbedingungen ......................................................................... 5 2. Die Lebenssituation der Kinder und Inklusion……………………………… 7 3. Zu den Bedürfnissen der Kinder .............................................................. 10 4. Die Grundsätze der pädagogischen Arbeit in unserer Kindertageseinrichtung………………………………………………………... 12 5. Entwicklungsdokumentationen 15 6. Kinderschutz 17 7. Unter dreijährige Kinder ........................................................................... 18 8. Das letzte Jahr im Kindergarten................................................................. 23 9. Die Bildungsbereiche und Ziele unserer pädagogischen Arbeit………….. 24 10. Die Gestaltung der Räume als methodisches Element 31 11. Der Tagesablauf/ Der Jahresablauf…………………………......... 33 12. Das Team der Mitarbeiterinnen ............................................................. 42 13. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ....................................................... 45 14. Die Zusammenarbeit mit dem Presbyterium ......................................... 48 13. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Familienzentrum im Verbund .............................. 49 Schlusswort ................................................................................................. 51 Entwicklung 52
4 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser! Jetzt liegt sie vor Ihnen... ...die Konzeption unserer Arbeit, oder einfacher gesagt: unsere Vorstellung darüber, wie wir mit den Kindern den Alltag erleben möchten. Die pädagogische Arbeit in der evangelischen Kindertageseinrichtung Kleinenbremen hat sich in den letzten Jahren stark verändert und weiterentwickelt. Zu den Veränderungen haben äußere Bedingungen wie Raumangebot, Zeit, Personalstruktur, Kinderzahlen, Betreuung der unter 3-jährigen Kinder und nicht zuletzt das Kinderbildungsgesetz (kurz KIBIZ) mit seinen Ausführungsbestimmungen geführt. Nach wie vor steht jedoch im Vordergrund, dass die Kinder gerne zu uns kommen, sich bei uns wohl fühlen, spielen, Spaß und Freude erleben. Kinder wollen spielend ihre Umwelt erobern. Sie möchten alles Mögliche ausprobieren, vieles entdecken, sie sind voller Neugier und Bewegungsdrang. Wir Erzieherinnen möchten Wegbegleiter sein, Hilfe anbieten und die Kinder in dieser Entwicklung unterstützen. Sind Sie neugierig geworden, welche Möglichkeiten Kinder in unserer Einrichtung haben, wie sich unsere pädagogische Arbeit gestaltet und welche Zielsetzung dahintersteht? Mit dieser Konzeption möchten wir Ihnen Orientierungshilfe für unsere Pädagogik an die Hand geben, Sie ermutigen Fragen zu stellen und die Arbeit aktiv zu unterstützen.
5 Der Weg mag weit und hindernisreich sein. Das ist aber kein Grund, nicht aufzubrechen. Auch lange Wege beginnen mit den ersten Schritten. Sie beginnen, wo die eigenen Füße stehen. Peter Rohner 1. Die Rahmenbedingungen Der Träger der Kindertageseinrichtung ist die Ev.- Luth. Kirchengemeinde Kleinenbremen. Die Einrichtung liegt in einem ländlichen Gebiet. Das Einzugsgebiet umfasst vorrangig die Dörfer Kleinenbremen und Wülpke, weiterhin andere Ortsteile der Stadt Porta Westfalica. Die Tageseinrichtung nimmt Kinder mit und ohne Behinderung, (siehe auch QMHandbuch: K 2.6 Inklusion – Pädagogik der Vielfalt) sowohl deutsche als auch Kinder anderer Nationalitäten im Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt auf. Die Kinderzahlen sind vom Buchungsverhalten der Eltern und der demographischen Entwicklung abhängig. Unsere Kindertageseinrichtung ist montags bis freitags von 7.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Betreuungszeiten gliedern sich wie folgt auf: 25 Stunden- Betreuung: 7.30 bis 12.30 Uhr 35 Stunden- Betreuung: 7.30 bis 14.30 Uhr 45 Stunden- Betreuung: 7.30 bis 16.30 Uhr Während der Sommerferien bleibt die Einrichtung drei Wochen geschlossen. Auch in den Winterferien schließt die Kindertageseinrichtung in der Regel zwischen Weihnachten und der ersten Januarwoche. In den Ferien-und Schließungszeiten übernimmt unsere Partnereinrichtung in Nammen (nach vorheriger Absprache) die Betreuung ihrer Kinder. Wünsche zu ihrer Betreuungszeit werden jährlich über eine Buchungsabfrage ermittelt.
6 Weitere Informationen bekommen alle Eltern bei der Anmeldung und Aufnahme ihres Kindes - unter anderem erhalten sie das Heft "Informationen für Eltern - Evangelischer Fachverband der Tageseinrichtungen für Kinder in Westfalen und Lippe". Gemeinsam mit dem Ev. Kindergarten Nammen bilden wir im Verbund das Ev. Familienzentrum Nammen Kleinenbremen.
7 2. Die Lebenssituation der Kinder und Inklusion Die Lebensbedingungen unter denen Kinder heute aufwachsen, unterscheiden sich nicht nur grundlegend von denen der Elterngeneration, sie verändern sich auch wesentlich schneller als noch vor Jahren. Viele Kinder leben in sog. "Kleinfamilien" (Vater-Mutter-Kind), bzw. sie werden mit nur einem Elternteil groß, das ist die sog. "Ein-Eltern-Familie" (Vater-Kind oder Mutter-Kind). Immer mehr Kinder wachsen ohne Geschwister auf, kennen im häuslichen Bereich also nur das Zusammenleben mit Erwachsenen. In zunehmendem Maße ist nicht nur ein Elternteil - zumeist der Vater - vollzeitig berufstätig, sondern der andere Elternteil, die Mutter, geht zumindest einer Teilzeitarbeit nach. Da unser Einzugsbereich die Dörfer Kleinenbremen und Wülpke umfasst, haben viele Eltern mit ihren Kindern die Möglichkeit, in Ein - und Zweifamilienhäusern mit Gartengrundstück zu leben. In einigen Teilen der Orte leben viele Familien mit Kindern, so dass sich Spielgruppen selbstständig finden können. Es gibt allerdings auch Wohngebiete, die weit vom Ortskern entfernt liegen, in denen kaum Kinder leben. Die Verkehrssituation in Kleinenbremen lässt es auch nicht zu, dass Kinder sich allein auf den Weg zu Spielkameraden machen. Zwei stark befahrene Straßen, die durch den Ort führen, bergen für Kindergartenkinder, die sich im Straßenverkehr oft noch unsicher und sorglos verhalten, etliche Gefahren. Deshalb ist es für die Kinder auch schwierig, sich auf den vorhandenen Spielplätzen des Ortes zu treffen. Hier sind spielende Kinder oft nur in Begleitung von Erwachsenen anzutreffen. Die Kinder haben nur noch selten die Möglichkeit, ihre Umgebung eigenständig und unkontrolliert zu erkunden. Da Spielkameraden häufig weit voneinander entfernt wohnen, müssen Eltern ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Auto begleiten bzw. brin- gen, weil der Weg zu lang oder zu gefährlich ist. Spontane Verabredungen der Kinder sind nur selten möglich und in den meisten Fällen von den Erwachsenen abhängig. Bedingt durch individuelle Interessen, durch die Berufstätigkeit beider Elternteile und daraus entstehende Terminzwänge ist der Alltag einer Familie stark strukturiert und verplant. Die Kinder in der heutigen Zeit sind umgeben von vielfältigen Kommunikationsmedien. Radio, CD-Player, Fernseher, DVD-Geräte, Computer,
8 Tablett und Smartphone werden schon von Kindergartenkindern selbstständig bedient. Ihr Spiel und der Gebrauch der Geräte finden z. T. in der Wohnung bzw. im Kinderzimmer an Computern und Fernsehern ohne Spielpartner statt. Selbst der Spielzeugmarkt bietet hauptsächlich Spielwaren an, die sich an unserer modernen, technischen Gesellschaft orientieren. Sie bieten den Kindern oft nur vorgefertigte, festgelegte Spielmöglichkeiten (häufig nur mit einer Funktion versehen). Sehr viel Spielzeug dient nur dem Zeitvertreib, lässt die Phantasie weitgehend außen vor und setzt im Kind wenig kreative Prozesse in Gang. Ein Kind hat eine andere Uhr, einen anderen Kalender, es misst die Zeit anders. Sein Tag teilt sich auf in kurze Sekunden und lange Jahrhunderte. Kinder und Erwachsene stören sich gegenseitig. Es wäre schön, wenn man abwechselnd klein und groß sein könnte - wie Sommer und Winter, Tag und Nacht. Dann würden sich Kinder und Erwachsene verstehen. Janusz Korczak Das Spiel der Kinder wird in unserer Gesellschaft oft als etwas Nebensächliches abgetan. Ängste über die Zukunft ihrer Kinder lassen Eltern glauben, nur die überwiegend gezielte Förderung ermögliche den Kleinen erfolgreiche Zukunftschancen. Schon Kinder im Kindergartenalter nehmen deshalb organisierte Freizeitangebote wie Musikschule, Ballett, Therapien usw. an mehreren Tagen in der Woche wahr. Vielfach werden die Kinder durch die Vorgabe solcher Programme von Erwachsenen abhängig. Sie sind kaum noch in der Lage, ihre Freizeit und sozialen Kontakte - soweit sie es vermögen - selbst zu gestalten. Immer häufiger beobachten wir bei Kindern Spielschwierigkeiten, da sich ihnen zu wenig Möglichkeiten bieten, frei aus sich heraus zu spielen und wichtige Bewegungserfahrungen zu machen. Z. B. sind sie immer weniger bereit, ohne sichere Vorgaben von Erwachsenen ein Spiel "auszuhalten", Geduld und Ausdauer zu beweisen. Zudem bemerken die Erzieherinnen einen zunehmenden Konzentrationsmangel, der die Kinder davon abhält, sich in ein Spiel, eine Aufgabe zu vertiefen. Immer mehr Kinder zeigen negative Auffälligkeiten in ihrer Motorik, ihrem Bewegungsverhalten, was wiederum später zu Lernschwierigkeiten in der Schule führen kann. Vermehrt treffen wir Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten in der Kindertageseinrichtung: Ihr Sprachvermögen bleibt hinter dem altersgemäßen zurück, die Bewegungsfähigkeit und Koordination des Körpers lässt zu wünschen
9 übrig (siehe auch Aussagen zur psychomotorischen Entwicklung = Wahrnehmen und Bewegung oder Bewegungsverhalten und psychische Befindlichkeit, *E.J. Kiphard,S. 7 Handbuch zur psychomotorischen Praxis), die Fähigkeit zur umfassenden Wahrnehmung ihrer Umgebung bleibt unter dem "normalen" Niveau (normal ist statistisch gesehen, was bisher bei den meisten Kindern in diesem Alter zu beobachten war). Ihre Zahl wird weiterhin steigen, wenn die Erwachsenen erwarten, dass sich die Kinder bedingungslos unserer immer weniger kindgerechten Welt anpassen. Die Lebensphase, die der Begriff "Kindheit" umfasst und der für unsere Lebensweise und Kultur so bedeutsam war, ist in der technisierten und durchgeplanten Gesellschaft vom Aussterben bedroht. Durch die Schaffung von Wohnraum für Übersiedler und Asylbewerber/ Flüchtlinge ist ein Zuwachs von Menschen verschiedener Nationalitäten in unseren Dörfern zu verzeichnen. Die Kinder in unserer Einrichtung erleben täglich im Umgang mit Kindern anderer Länder fremde Kulturen und Sprachen. Im gemeinsamen Spiel lernen alle Kinder miteinander ihre unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und Ausdrucksmöglichkeiten kennen und tolerieren. Inklusion: Pädagogik der Vielfalt Die Kleinenbremer Kindertageseinrichtung leistet integrative Arbeit (Inklusion), d. h. die Erzieherinnen betreuen und integrieren jederzeit, soweit sie es vermögen, nicht nur Asylbewerberkinder und ausländische Kinder, sondern auch Kinder mit mannigfaltigen Behinderungen. Grundvoraussetzung für das Gelingen inklusiver Erziehung ist die Bereitschaft des Kindertageseinrichtungs-Teams, sich dieser anspruchsvollen Aufgabe zu stellen. Im Vordergrund steht für die Erzieherinnen die soziale Integration. Durch ortsnahe Aufnahme ermöglicht die Kindertageseinrichtung den Verbleib der Kinder in ihrer gewohnten Umgebung (was auch dem Wunsch der Eltern entspricht); bereits bestehende Freundschaften und Kontakte können weiter gepflegt und ausgebaut werden. Es geht um die Realisierung von gemeinsamem Spielen und Lernen sowie um eine möglichst umfassende Teilhabe aller Kinder am Alltag der Tageseinrichtung. Seit September 2013 erstellen wir ein Qualitätshandbuch nach BETA. In diesem Kontext beschäftigen wir uns mit der Frage der Inklusion und beschreiben diesen Prozess.
10 Inklusion bedeutet eine Weiterführung der Integration und somit eine Pädagogik der Vielfalt und des gelebten christlichen Menschenbildes im Alltag (siehe Qualitätshandbuch Prozess K2.6).
11 3. Zu den Bedürfnissen der Kinder Kindergartenkinder haben in der Regel das Bedürfnis, in der Kindertageseinrichtung andere Kinder kennenzulernen. Sie möchten die vorhandenen Spiel- und Arbeitsmöglichkeiten ausprobieren und nutzen. Einerseits hegen sie den Wunsch nach Nähe, Geborgenheit und Sicherheit und andererseits brauchen sie Distanz und Freiraum. Kinder benötigen demzufolge feste Orientierungspunkte, wie z. B. immer wiederkehrende Abläufe, strukturierte Formen und gleichzeitig eigene Frei- und Entscheidungsräume für ein selbstbestimmtes Handeln. Kinder in der Kindertageseinrichtung wollen sich selbst ausprobieren! Sie möchten sich selbst im Umgang mit anderen Menschen, Materialien und in verschiedenen Lebenssituationen erfahren. Deshalb brauchen Kinder Beziehung und Interaktion (= Handlungen zwischen Partnern) mit anderen (QM Handbuch K 2.9 Partizipation). Sie möchten einander begegnen, sich aber auch einmal zurückziehen können, um gesammelte Erfahrungen zu verarbeiten. Kinder haben ein starkes Bewegungsbedürfnis. Das ist gut so, weil sie durch die Bewegung sich und ihre eigenen Möglichkeiten - etwa Geschicklichkeit, Sensibilität - erfahren und einschätzen lernen. Neben dem natürlichen Bewegungsbedürfnis bedürfen Kinder der entspannenden Ruhe. Sie brauchen also sowohl die Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen und auszuleben, als auch die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, um neue Kraft zu schöpfen. Insgesamt kann man die Erfahrungen, die Menschen, insbesondere Kinder machen als ein Wechselspiel von Anspannung und Entspannung bezeichnen. Für eine positive Entwicklung des Menschen ist es wichtig, dass dieses Wechselspiel sich ausbalanciert, ausgewogen ist.
12 Für Langsamkeit und Zeit im Kindergarten (Anne Kettner) Alles braucht seine Zeit: erkennen, begreifen, verstehen... Kinder sind neu in dieser Welt, sind neugierig. Sie wollen verstehen: genau betrachten - immer wieder sehen - zuhören - Unterschiede wahrnehmen... Sie wollen begreifen: anfassen - fühlen - schmecken - riechen... Wirklich verstehen können Kinder nur das, was sie auch er-leben. Erleben ist Gegenwart, gelebte Zeit: atmen - fühlen - hören - sehen - riechen - schmecken... Er-leben braucht Zeit, genügend Zeit, sonst verkümmert es. Kinder können sich einer Sache ganz hingeben, können aus wenigen Dingen tausend Spiele erfinden, wollen die gleiche Geschichte wieder und wieder hören, ohne dass es ihnen langweilig wird... ... wenn wir ihnen die Zeit dazu nicht durch tausend gut gemeinte “Anregungen” stehlen ... wenn wir sie nicht mit einer ständigen Animation zum Konsumieren zwingen ... wenn wir ihre Sinne nicht durch viele Reize betäuben Kinder können sich konzentrieren, können sich entfalten... ... wenn wir ihnen Zeit zum eigenen Erfahren lassen ... wenn wir sie nicht zu früh mit unseren Erklärungen im eigenen Erkennen stören Kinder lernen viel und intensiv... ... nicht durch die Fülle von Spielangeboten, sondern durch die Fülle ihrer eigenen Erfahrungen, die sie dort machen, wo sie sich einer Sache hingeben können.
13 4. Die Grundsätze der pädagogischen Arbeit in unserer Kindertageseinrichtung 4.1 Das Menschenbild Die Voraussetzung für ein gelingendes Zusammenleben in unserer Einrichtung liegt in der Vermittlung bestimmter Werte, Maßstäbe und Verhaltensweisen. Die Kinder sollen diese für sie wichtigen und prägenden Einflüsse kennenlernen, soweit wie möglich verstehen und schließlich verinnerlichen können. Maßgebend ist dabei eine durch christlich-humanistisches Denken geprägte Pädagogik, die eben solche christlichen Werte vermitteln möchte. Wir meinen, dass unser Menschenbild (das heißt, was der Mensch ist und was er sein soll) unser aller Leben und unser aller Handeln maßgeblich bestimmt - also auch unser erzieherisches Verhalten. Was Kindern vorgelebt und erzählt wird, bekommt Bedeutung für sie! Unabhängig von der konfessionellen oder wertorientierten Ausrichtung orientiert sich das Menschenbild an den gesellschaftlichen Normen, die durch die Artikel 2 bis 5 des Grundgesetztes geregelt sind. Die Erzieherinnen möchten durch ihr Vorbild wie durch die Vermittlung biblischer Grundsätze und den Verweis auf die Person Jesu erreichen, dass gegenseitige Achtung, Gleichberechtigung in der Befriedigung elementarer Bedürfnisse und die Achtung der Grenzen des Anderen das gemeinschaftliche Miteinander prägen. Es ist das erklärte Ziel, den Kindern christliche Werte und Verhaltensweisen wie Vertrauen, Vergeben, Annahme des anderen, Verständnis für einander, Akzeptanz, und Toleranz vorzuleben. Im christlich geprägten Umgang gestehen die Erzieherinnen den Kindern die Freiräume zu, ihre eigenen Fähigkeiten und Wir möchten, dass nichts für das Kind getan werden soll, was es selbst tun kann und will. Problemlösungsmöglichkeiten zu entdecken und auszuprobieren. Kinder brauchen die Erfahrung geliebt, angenommen, verstanden und getragen zu werden. Vorbildhaft gelebtes Christentum soll diese so notwendige und fundamentale Erfahrung ermöglichen, unterstützen und verstärken.(siehe Leitbild, QM F 1.1) In diesem Zusammenhang sind auch die biblischen Geschichten zu sehen, die den Kindern auf mannigfaltige Art vorgestellt werden. Kinder begegnen in den Geschichten der Liebe Gottes zu allen Menschen, sie zeigen die Würde des
14 Menschen auf und lehren die kleinen Weltbürger, das von Gott geschaffene Leben zu achten und zu schützen. Die kirchlichen Feste im Jahr bieten uns eine strukturierte Orientierung, unser Leben von Hoffnung, Dankbarkeit, Zuversicht, Freude u.v.a.m. bestimmen zu lassen. Diese Feste haben im Leben der Kindertageseinrichtung ihren festen Platz. Ihr Sinn wird den Kindern erklärt, sie werden gemeinsam vorbereitet und gefeiert. Kinder und Eltern sollen durch die Arbeit ermutigt werden, den christlichen Glauben alltagspraktisch und verbindlich gemeinsam zu leben, um auch in die Kirchengemeinde hineinzuwachsen. Dazu gehört, wie oben ausgeführt, die Vermittlung christlicher Werte, die Einübung des Gebetes mit den Kindern, die Gestaltung kirchlicher Feste, das Singen religiöser Lieder, das Erzählen biblischer Geschichten und die Teilnahme an Aktivitäten der Kirchengemeinde. 4.2 Individuum und Gruppe Jedes Kind entwickelt sich gemäß seiner ihm eigenen Anlagen und Fähigkeiten in seinem spezifischen sozialen Umfeld. Die Erzieherinnen beanspruchen, die individuelle Entwicklung des Kindes zu erkennen und in ihrer pädagogischen Praxis zu berücksichtigen. Der Blick auf jedes einzelne Kind, seine Individualität, bedarf der Ergänzung durch seine Erziehung zum Leben in einer Gruppe. Hier findet es als Einzelnes das andere Kind, in der Gemeinschaft erfährt es so auch die Grenzen seines Wollens und Tuns. Diese Grenzen dienen dem eigenen Schutz und dem des anderen. Dazu werden Erfahrungsräume und Situationen geschaffen, in denen die Kinder lernen, ihre Bedürfnisse in Einklang mit denen anderer Kinder zu bringen. 4.3 Spiel und Lernen Kinder brauchen Freiräume zum Spielen und Lernen, ein Lernen, das sich aus vielfältigen Erfahrungen zusammensetzt (Erfahrungslernen). Einer der pädagogischen Grundsätze der Arbeit in der Kindertageseinrichtung ist: Spielen und Lernen sind nicht zwei verschiedene Bereiche - das Spiel ist das entscheidende kindgemäße Verhalten, die primäre Ausdrucksform des Lernens und Zusammenlebens.
15 Berücksichtigt wird dabei der jeweilige Entwicklungsstand des Kindes, seine emotionalen (Gefühl), kognitiven (Wissen), sozialen wie motorischen (Bewegung) Fähigkeiten und Bedürfnisse (siehe auch psychomotorische Entwicklung, S.7). Das ist die pädagogische Leitlinie der Kindertageseinrichtung. Seine thematische Leitlinie orientiert sich an den Jahreszeiten, am Kirchenjahr, den kirchlichen Festen, besonderen Terminen, Veranstaltungen, situationsbezogenen Themen und Projekten. Den Erzieherinnen ist es wichtig, die Kinder - wiederum mit Blick auf deren Entwicklungsstand - ganzheitlich zu erziehen, zu betreuen, zu fördern. Den Kindern soll geholfen werden, eine eigene Persönlichkeit (Identität) auf- und auszubauen, ihr Selbstwertgefühl zu stabilisieren, sie in ihren Stärken zu unterstützen - ihnen also einen eigenen Entwicklungsraum zuzugestehen, in dem sie selbstständig und eigenverantwortlich handeln. Die Erzieherinnen verstehen das Kind als Akteur seiner Entwicklung, als einen Akteur, dem mit entsprechendem Ernst begegnet werden muss. Deshalb räumen sie dem Spiel, der Bewegung und der Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten in der pädagogischen Arbeit einen hohen Stellenwert ein und kommen den Bedürfnissen und Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten der Kinder im Rahmen ihrer Gesamtentwicklung entgegen. Erzieher, sei Du eine Farbe der Kinderwelt. J. Korczak
16 4.4. Entwicklungsdokumentationen (siehe K 2.7 QM) Das Land NRW sieht vor, dass von den pädagogischen Mitarbeiterinnen Entwicklungsdokumentationen von jedem einzelnen Kind verfasst werden, sofern die Erziehungsberechtigten sich damit einverstanden erklären. In den Dokumentationen werden einmal jährlich Beobachtungen zu den einzelnen Entwicklungsbereichen (emotionaler, sozialer, kognitiver, motorischer Bereich) beschrieben. Hier wird die kontinuierliche Entwicklung des Kindes beschrieben und kann auch als Gesprächsgrundlage für Elterngespräche dienen. Am Ende der Kindergartenzeit werden diese den Eltern ausgehändigt. Begleitende Alltagsintegrierte Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen (BaSiK) ab 1/2018 (QM K 2.7) Schaubild Sprachbaum In fast allen Bereichen des täglichen Miteinanders findet „Sprache“ statt. Von Geburt an bringt das Kind kommunikative Kompetenzen mit. Kinder treten in Kontakt mit der Umwelt und suchen den Austausch, versuchen zu kommunizieren (auch nonverbal mit Mimik – Gestik + Lauten). Sprache erlernen Kinder in ganzheitlichen Lernprozessen. Der Kindergartenalltag mit den unterschiedlichsten (Spiel-) Situationen bietet vielfältige Möglichkeiten (siehe auch Entwicklungsdokumentation). BaSiK wurde in den Jahren 2010-2014 in fünf Bundesländern entwickelt, wissenschaftlich begleitet und in Pilotprojekten getestet. Die Beobachtungen zur Sprachentwicklung werden in einem eigens entwickelten Dokument festgehalten. Diese Beobachtung und Dokumentation findet einmal im Jahr statt (ab dem 2. Lebensjahr). Anhand der Beobachtungen können wir den Sprachentwicklungsverlauf kontinuierlich begleiten und ggfs. Förderbedarf erkennen. Das Begleitbuch, sowie auch die Dokumentationsbögen können Eltern gerne einsehen.
17 Schaubild Sprachbaum Der Sprachbaum symbolisiert die Einflussfaktoren auf die Sprachentwicklung bei Kindern. Das Bild eignet sich gut zum Erklären dieser Faktoren und ihrer Einflüsse auf Sprachentwicklungsstörungen in der Elternarbeit oder zur Veranschaulichung der Möglichkeiten und Notwendigkeit allgemeiner Sprachförderung. Er geht zurück auf das Buch "Sprachstörungen im Kindesalter. Materialien zur Früherkennung und Beratung" von Wolfgang Wendlandt.
18 4.5 Kinderschutz Der Kinderschutz ist ein wesentlicher Bestandteil in unserer Kindertageseinrichtung. Fortbildung, kollegiale Beratung und die Kooperation mit dem Träger sowie mit dem Jugendamt erleichtert es uns, der Verpflichtung zur Wahrnehmung der Aufgaben des Kinderschutzes lt. Gesetz nachzukommen. Außerdem unterstützt uns in besonderen Fragen und Situationen zum Kindesschutz nach §8a eine Insoweit erfahrene Fachkraft (Insofa). Die Vereinbarung zur Wahrnehmung der Aufgaben des Kindesschutzes nach §8a ist in einem Ordner im Mitarbeiterraum abgeheftet und stehen bei Bedarf zur Verfügung. Alle Mitarbeitende sind über die Verfahrensschritte bei dem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung innerhalb der Einrichtung, aber auch im persönlichen Umfeld des Kindes, informiert. Ein wertschätzendes, empathisches Verhalten gegenüber den Kindern ist Voraussetzung für eine vertrauensvolle Beziehung untereinander. Vertrauensvolle Beziehungen sind nur möglich in einem Umfeld, das frei ist von körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt. Der Umgang wird durch einen Verhaltenskodex geregelt. Der Verhaltenskodex wird von jeder Kolleg/in gelesen und unterschrieben. Im Kern geht es darum, dass sich die Kinder in unserer Kindertageseinrichtung frei von körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt entwickeln können. Das Kinderschutzkonzept/ Prozess Kindesschutz ist in unserem Qualitätshandbuch unter K2.12 nachzulesen und in einem Ordner im Mitarbeiterraum (mit Anlagen) abheftet.
19 5. Unter dreijährige Kinder (QM K 2.14) Grundsätzliches zur Aufnahme unter 3-jähriger Kinder: Immer mehr Familien haben seit 2005 ihre jungen Kinder in unserer Einrichtung angemeldet. Diesem Bedarf wollten wir entsprechen und haben unser Konzept auch für die unter 3-jährigen Kinder geöffnet. Durch Fort- und Weiterbildung konnten wir unsere Fachkenntnisse erweitern und vertiefen. Die unter 3jährigen Kinder werden bei uns zurzeit im Gruppentyp I (3Jahre bis zum Schuleintritt) betreut. In diese Gruppe können 20 Kinder aufgenommen werden, davon dürfen nicht mehr als sechs Kinder unter 3-jährig sein. In der Praxis ist es oft schwierig (bei schwankenden Anmeldezahlen) den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Aus pädagogischer Sicht nehmen wir auf bestehenden Gruppenstrukturen Rücksicht, das heißt wir verändern nur so viel wie nötig. Damit möchten wir die Kontinuität zwischen Kindern und Erzieherinnen erhalten. Unser ganzheitliches Konzept schließt grundsätzlich alle hier zu betreuenden Kinder ein. Die Betreuung der unter dreijährigen- Kinder erfordert differenziertere Methoden, die den elementaren Bedürfnissen der jüngeren Kinder entsprechen. Nachfolgend möchten wir besondere Merkmale der Kleinkindpädagogik erklären und beginnen mit der Eingewöhnungsphase:
20 * Eingewöhnungsphase Zu Beginn der Kindergartenzeit steht die individuelle Eingewöhnungsphase. Wir möchten den Übergang des Kindes in die Kindertageseinrichtung so gestalten, dass genügend Zeit für gegenseitiges Kennenlernen und Rückfragen seitens der Erziehungsberechtigten bleiben. Dabei haben wir in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“ gemacht. Besonders bis zum 24. Lebensmonat ist diese Form der Eingewöhnung mit einem vertrauten Erziehungsberechtigtem (Eltern) und immer derselben Erzieherin sinnvoll und vertrauensbildend (die Grundlage des Weiterentwickelns und Lernens). Je nach Entwicklungsstand des einzelnen Kindes trifft das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ auch auf ältere Kinder zu und wird individuell umgesetzt. Erst wenn das Kind die Erzieherin als eine liebevolle und einfühlsame Ansprechpartnerin kennengelernt hat, wird es sich vertrauensvoll öffnen und sich auf neue Situationen einlassen. Durch Kontinuität und ein beziehungsvolles Miteinander entsteht eine stabile Basis. In diesem Kontext entwickelt sich Lernen. „Die menschliche Verbindung ist die Brücke zur Sache“ (J. Krauz) Auch über die Eingewöhnungszeit hinaus bieten gewisse Strukturen und Beziehungen Orientierung und Sicherheit. Im Alltag nutzen wir die Möglichkeit die Kinder gezielt zu beobachten. Daraus entwickelt sich ein Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder. In einem respektvollen und vertrauten Miteinander können die Kinder sich individuell, ihrem eigenen Tempo entsprechend entwickeln. Dabei ist ausreichend Zeit für selbstbestimmtes Spiel wesentlich. Die Kinder lernen durch ausprobieren oder auch durch Versuch und Irrtum (forschendes Handeln). So kann Gelerntes verinnerlicht werden. Die Erzieherinnen helfen und unterstützen die Kinder in ihrem Tun. Viele Angebote ergeben sich aus den Alltagssituationen, vertiefen und veranschaulichen diese.
21 * Alltagssituationen elementar zu gestalten ist das primäre Angebot für unter 3jährige Kinder. Die in der Konzeption beschriebenen Förderbereiche (emotionale-, soziale-, kognitive-und motorische Entwicklung) treffen auch für die unter 3-jährigen zu. Um die unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen bedarf es besonderer RAHMEN- Bedingungen: (siehe auch allgemeine Rahmenbedingungen…S.3) Dazu gehört die Familiensituation, das wohnortbedingte Umfeld, die Gruppenstruktur und Raumgestaltung, ausreichend Zeit und die in der Gruppe tätigen Erzieherinnen. Auf einige der Rahmenbedingungen möchten wir hier im Hinblick auf die Unter 3 jährigen besonders eingehen: * Raumgestaltung und Materialangebot Jüngere Kinder benötigen ausreichend Platz sowie geschützte Bereiche um ihrem Spielbedürfnis nachkommen zu können. Der Gruppenraum muss so gestaltet sein, dass Einzel-und Gruppenspiele möglich sind. Funktionsbereiche sollen auf das Alter und die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sein. Essen, beziehungsvolle Pflege, Entspannung und Rückzug, Schlafen, Kontakt zu den anderen Gruppen: all dies wird in der Raumgestaltung und bei der Materialauswahl in besonderer Weise beachtet. Die Spielmaterialien regen zum Ausprobieren an, werden situativ ausgewählt und verändert oder ausgewechselt. Alltagsmaterialien und Gebrauchsgegenstände bereichern das Spielangebot sinnvoll und regen zu kreativem Umgang mit Dingen an. * Bei der Gestaltung des Außengeländes haben wir auf vielfältige Sinnes-und Bewegungserfahrungen geachtet. Dabei sind besondere Sicherungsvorgaben bezüglich der Unfallverhütung und der Aufsichtspflicht grundlegend.
22 * Zeit Jüngere Kinder benötigen mehr Zeit. Sie müssen sich die Welt erst noch erschließen. Dabei muss die Tagesform der Kinder sowie das individuelle Lerntempo der Kinder berücksichtigt werden. Kommunikation im Allgemeinen sowie sprachbegleitendes Handeln erfordern ausreichen Zeit im Tagesgeschehen. Jedes Kind soll sich wahrgenommen fühlen und eine Rückmeldung auf sich und seine Situation erhalten. Dabei ist die jeweilige Tagesform der Kinder zu berücksichtigen. * Tagesablauf Der Tagesablauf ist dem der Kinder von 3Jahren bis zum Schuleintritt ähnlich, unterscheidet sich jedoch in folgenden Schwerpunkten: * Begrüßung und Abschied: Kontakt zu den Eltern, sanfter Übergang vom Elternhaus in die Kita, weiterleiten von wichtigen Informationen durch Bezugspersonen (Kinder U-3 Jahren können sich häufig verbal noch nicht so gut mitteilen). * Morgenkreise: wahrnehmen aller Kinder und Erzieherinnen, elementare-einfache Kreisspiele, sprachlicher Austausch, singen, zuhören, wiederholen, Gruppengefühl entwickeln, Sitzgelegenheiten anpassen, individuell auf die Bedürfnisse einzelner Kinder eingehen, hohes Maß an Flexibilität bei den Erzieherinnen. * Angebote: Alltagssituationen sind das Angebot: auch hier gilt, Kinder müssen sich ihr Umfeld erschließen. Unter 3 jährige Kinder haben noch keine Routine im Bewältigen von Alltagssituationen oder zu Themen die sich aus der Situation ergeben oder entsprechend dem Jahresablauf umgesetzt werden(siehe Schaubild: Jahreskreise, nach S. 35). * Spielen: genügend Zeit zum Ausprobieren und selbstbestimmtem Spiel * Pflege wie zum Beispiel : Handhygiene, Begleitung beim Toilettengang (Sauberkeitsentwicklung und Blasenkontrolle), Wickeln, Zähneputzen, Waschen. * Wickeln und Anziehen : mit ausreichend Zeit, sprachbegleitendes Handeln und beziehungsvolle Pflege
23 * Essen: gemeinsame Mahlzeiten, Tischregeln, gemeinsamer Anfang, Lied, Gebet, Umgang mit Besteck, gesunde und ausgewogene Ernährung. * Schlafen: im Schlafraum auch im Vormittagsbereich Viele und wesentliche Aktivitäten des Tages werden gestützt durch: * Rituale: sie sind wiederkehrend Abläufe die den Kindern Orientierung und Sicherheit bieten. Als Ritual bezeichnen wir auch einen verlässlichen Tagesablauf. Wir gestalten Abläufe durch bestimmte Dinge so, dass sie für die Kinder einen wieder erkennungswert bieten und somit Orientierung und Sicherheit (z.b. Lieder, gleicher Weg…, Sitzordnung, Reime, Abläufe, Ordnung). Ziele Die in der Konzeption beschriebenen Ziele treffen elementarisiert auch auf die Arbeit mit den unter-3jährigen zu. Elementare Entwicklung und Basisziele sind fließend ineinander verwoben. Die jüngeren Kinder sollen sich wohlfühlen und Geborgenheit erfahren. Dann können sie mit Freude Dinge ausprobieren. Nachfolgend werden sich Kontakte zu anderen Kindern entwickeln. Die Kinder machen vielfältige Gruppenerfahrungen und nehmen die Bedürfnisse der anderen Kinder in der Gruppe wahr, soziale Kompetenzen werden weiterentwickelt. In diesem Kontext entwickelt sich auch Sprache weiter, sowie Verständnis für Regeln und Grenzen. Außerdem machen die Kinder Körpererfahrungen im Bereich der Feinmotorik (kneten, matschen, bauen etc….) sowie in der Grobmotorik: ganzheitliche Bewegungserfahrungen drinnen und draußen (laufen, rennen, toben, Klettern…..). Erziehungspartnerschaft mit Eltern Da die jüngeren Kinder ihre Bedürfnisse noch nicht in der Lage sind ihre Bedürfnisse verbal auszudrücken sind wir auf die Informationen der Eltern angewiesen. Eltern sind das Sprachrohr und die Experten ihres Kindes. Deshalb ist ein häufiger Austausch mit Eltern wichtig und trägt wesentlich zu einer Vertrauensbasis zwischen Eltern und Erziehern bei. (siehe auch Zusammenarbeit mit Eltern S.41)
24 6. Das letzte Jahr in der Kindertageseinrichtung Der Geist ist keine Scheune die man füllt, sondern ein Feuer, das man nährt. (Freinet) Schulanfängerprojekte Für die Kinder die Schulpflichtig werden, bieten wir im letzten Kindergartenjahr Projekte und Aktionen an. Die Kinder, die gemeinsam eingeschult werden, sollen sich besser kennen lernen, ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Sie sollen Motivation und Ausdauer entwickeln. Die Akzeptanz, Hilfsbereitschaft und Konfliktfähigkeit sollen gefördert werden. Sachwissen soll vermittelt werden und ganz besonders das positive Selbstwertgefühl und das selbständige Handeln jedes Kindes soll sich weiterentwickeln. Wir treffen uns in Abständen von etwa vier Wochen zum Schulanfängermorgenkreis im Turnraum. Dort werden verschiedene Projekte vorgestellt. In den Wochen nach dem Morgenkreis werden die Projekte durchgeführt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Projekte und Angebote vom Personalschlüssel und der Terminvergabe der zu besuchenden Ziele (Exkursionen im Ort) abhängig sind. Aus diesem Grund werden die Termine in der Regel zeitnah über die Schulanfängerinfowand im Eingangsbereich / Flur bekannt gegeben. Siehe dazu QM Handbuch: Prozess K 2.11 Übergang zur Schule, Tabelle Qualitätskriterien.
25 7. Die a) Bildungsbereiche und b) Ziele unserer pädagogischen Arbeit in der Kindertageseinrichtung Im Kindergartenalltag macht das Kind vielfältige Erfahrungen, die es in seiner Entwicklung fördert. Die Erfahrungen die das Kind im Alltag macht, werden in den unterschiedlichen Bildungsbereichen angesprochen. Die 10 Bildungsbereiche sind im Folgenden: (Land NRW von 2016, Bildungsgrundsätze, Herder Verlag) 1. Bewegung 2. Körper, Gesundheit und Ernährung 3. Sprache und Kommunikation 4. Soziale und (inter-) kulturelle Bildung 5. Musisch-ästhetische Bildung 6. Religion und Ethik 7. Mathematische Bildung 8. Naturwissenschaftlich-technische Bildung 9. Ökologische Bildung 10. Technische Bildung Siehe auch Schaubild nächste Seite. Die Bildungsbereiche ergänzen sich und einzelne Bereiche überschneiden sich. Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Kindern in den einzelnen Bildungsbreichen, entsprechend ihrem Alter und ihren Neigungen Impulse zu setzen, das Kind herauszufordern und in seiner Entwicklung zu fördern. Häufig ergeben sich Bildungsanlässe aus Alltagssituationen. Der Alltag ist also häufig das Angebot. Wir Erzieherinnen sehen unsere Aufgabe darin, Alltagssituationen bewusst zu gestalten und zu ergänzen. Wir bieten den Kindern Unterstützung, entwickeln mit ihnen die Themen weiter, fördern zielgerichtet und ermöglichen so Neues zu entdecken. Der Bildungsbereich Bewegung/Psychomotorik bekommt in unserer Konzeption einen besonderen Stellenwert. Bewegung fördert die körperliche aber auch kognitive Entwicklung. „Bewegung ist die elementare Form des Denkens“ (Jean Piaget)
26 Dieser Bildungsbereich wurde im April 2019 (KVP) in einem neuen QM-Prozess beschrieben. Unter Beschreibung der Ziele ist der Bereich nachfolgend aufgenommen. Die Ziele und Möglichkeiten werden dort beschrieben. Schaubild aus: Bildungsgrundsätze für Kinder Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
27 b) Ziele unserer pädagogischen Arbeit in der Kindertageseinrichtung Das wichtigste Ziel ist es, die Entfaltung der Kinder zu fröhlichen, selbstbewussten Menschen zu fördern, damit sie im Laufe der Zeit zu erwachsenenunabhängigem Handeln fähig werden. Die Kinder sollen sich und andere verstehen und kennen lernen, die Fähigkeit ausbilden, sich in andere einzufühlen, Akzeptanz und Toleranz zu beweisen. Diese Erziehungsziele werden von christlichen Inhalten getragen. Die unterschiedlichen und differenzierten Ziele werden in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt und durch Beispiele erläutert. Man erkennt: Die von Kindern gemachten Erfahrungen fügen sich wie Puzzleteile ineinander. Erst wenn alles miteinander verbunden wird, entsteht das Ganze, das, was die Persönlichkeit eines Kindes ausmacht. Die Methoden und Impulse werden von den Erzieherinnen bewusst ausgesucht; folglich sind die aufgeführten Erfahrungen als pädagogische Absichten und Ziele zu verstehen.
28 Der Prozess der Ausbildung einer Persönlichkeit wird auch in dem Schaubild deutlich, dass die Abhängigkeit einzelner Komponenten darstellt. emotionale Fähigkeiten kognitive Fähigkeiten q Freude teilen q andere trösten q Toleranz einüben q Gefühle erkennen und ausdrücken q Ruhe und Geborgenheit erleben q mittels Sprache kommunizieren à Namen zuordnen, Namen behalten q ihre Gruppenräume (wieder)finden q Farbe, Mengen und Formenvielfalt erleben soziale Fähigkeiten motorische Fähigkeiten q Selbstständigkeit: sich in selbstgewählten Spielgruppen ausprobieren q einander helfen q christliches Miteinander erfahren q mit allen Sinnen die Umwelt erleben q Kontaktaufnahme über Bewegung q Material und Gegenstände über Bewegung erfahren Quelle: Gerhard Regel (Hg.), Kindgemäßes Lernen im Vorschulalter, Hamburg 1990, S. 76 Bei der Entwicklung haben nach Piaget (vgl. Mietzel, 2001, 75) vier Faktoren einen Einfluss auf die kognitive Entwicklung: - Reifung, - Aktive Erfahrung, - Soziale Interaktion, - Streben nach Gleichgewicht.
29 Grobziel 1: Selbstständigkeit Feinziel Möglichkeiten sich in selbstgewählten Spielgruppen ausprobieren Angebote wahrnehmen Freispiel mit der/dem Freund/in Eigene Ideen verwirklichen, Phantasie einbringen Im Werkbereich mit Holz arbeiten, das Kind findet für sich Möglichkeiten, das Werkzeug effektiv einzusetzen und bringt eigene Gestaltungsideen ein die eigene Meinung äußern Verantwortung übernehmen Grobziel 2: Gemeinschaftsfähigkeit Feinziel Möglichkeiten Andere Meinungen kennenlernen In der Puppenecke werden verschiedene Rollen besprochen und verteilt Einander helfen Am Werktisch zeigt ein erfahrenes Kind dem anderen den Umgang mit Wasserfarbe und Pinsel Einander trösten Nach einem Sturz auf dem Gelände kümmert sich ein Kind um das gefallene Kind Rücksicht nehmen Im Bewegungsbereich ist ein Kind beim Klettern unsicher - die anderen Kinder warten ab Toleranz einüben Grobziel 3: Persönlichkeitsentfaltung Feinziel Möglichkeiten Gefühle erkennen und ausdrücken In einer Spielsituation zeigt das Kind z.B.: Freude, Wut, Trauer, Angst Erfahren, wie andere Kinder auf die eigene Persönlichkeit reagieren Ein Kind zeigt in der Spielsituation große Freude, andere Kinder werden von dieser Stimmung "angesteckt" - ein fröhliches Beisammensein wirkt sich auf die Situation aus à das Kind fühlt sich wohl Grenzen bei sich selbst und anderen entdecken In einer neuen Spielsituation ist das Kind auf Hilfe anderer angewiesen.
30 Grobziel 4: Christliche Erfahrungen machen - Gottes Botschaft kennen lernen Feinziel Möglichkeiten Etwas von Gott und Jesus erfahren Erfahrungen über Geschichten, Lieder, Bilder, Erzählungen, Gottesdienste und Feiern Vertrauen zu Gott/Jesus entwickeln Einbeziehen christlicher Inhalte in das Alltagsleben - positive Erfahrungen und Wissen über Gottes Botschaft , s. o. Christliches Miteinander erleben: Gemeinsam etwas tun Das Kind übernimmt im Spiel eine Rolle aus einer biblischen Geschichte und spielt diese nach Austausch über Jesu Leben Erwachsene (die Erzieherin) als Vorbild erleben Ein Konflikt wird zum Anlass genommen, über Jesu Botschaft zu sprechen Die Erzieherinnen bieten durch ihre Handlungen und Äußerungen im christlichen Sinne Orientierung Ruhe erleben Geborgenheit Freude teilen Um gemeinsam zu beten, abwarten, bis es ruhig geworden ist Grobziel 5: Psychomotorische Erfahrungen (QM K 2.5.1 Bildungsangebot Psychomotorik) Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit Mitmenschen, sowie dem Raum und den Dingen über Bewegung und Begegnung Feinziel Möglichkeiten Mit allen Sinnen die Umwelt begreifen Beim Spielen im Bällchenbad werden viele Sinne angesprochen, z.B.: Tastsinn à Wahrnehmung unterschiedlicher Widerstände an der Haut Über die Bewegung mit anderen Kindern Kontakt aufnehmen Wir spielen mit dem Schwungtuch - fassen alle an, können wir gemeinsam spielen. Körperliche Zustände wie Ermüdung oder Erschöpfung erleben Toben im Freien - der Ausspruch: "Ich kann nicht mehr ... Ich hab Durst ..." Materialien oder Gegenstände über Bewegung erkunden und deren spezifische Eigenschaften kennenlernen. Kinder turnen mit Zeitungspapier: Beim Werfen entdecken sie, dass das Papier wie ein Segel langsam zu Boden gleitet. Zwei Kinder tragen ein Papier, sie gehen vorsichtig, damit es nicht zerreißt.
31 Grobziel 6: Erfahrungen im kognitiven Bereich machen Feinziel Möglichkeiten Mit anderen Kindern/Erwachsenen sprechen, sich austauschen Die Namen der anderen behalten Das Kind erzählt im Morgenkreis von seinen Urlaubserlebnissen, andere Kinder fragen interessiert nach Das Kind sieht sich ein Bilderbuch an, es entwickelt sich ein Gespräch bei einer Bildbetrachtung Feststellen unterschiedlicher Formen der Gegenstände Beim Spielen mit Konstruktionsmaterial werden verschiedene Formen benutzt Merkmale von Gegenständen benennen können. "Ich gebe dir alle roten, rechteckigen Klötze" Oberflächen durch Tasten erfahren - benennen von Unterschieden Spiel mit Tastkästen in denen sich unterschiedliche Materialien befinden Wir sitzen auf dem weichen Teppich In der Natur berühren wir die Rinde der Bäume Unterschiedliche Mengen erkennen und Mengen den entsprechenden Zahlbegriff zuordnen können und spielerisch Mengen erweitern, unterteilen, hinzufügen usw. Bei der Waffelteigherstellung müssen die Zutaten abgewogen und abgezählt werden Die Kinder spielen mit Naturmaterialien, unterteilen Steine, Kastanien, Baumwurzeln. Sie fügen Material ein, ergänzen oder nehmen Material weg Die Kinder nehmen die Farbenvielfalt wahr "Bring' mir bitte ein Spielzeug, das so gelb ist wie die Sonnenblume, so grün wie Gras ..." Farben können von den Kindern einer Funktion zugeordnet werden Ein grüner Punkt vor der Gruppe bedeutet, dass sie den Raum jederzeit betreten können "Blau - Rot" an den Wasserhähnen heißt entweder kaltes oder warmes Wasser. Anhand der Möglichkeiten, die neben der Zielformulierung aufgeführt sind, wird deutlich, Kinder machen in den unterschiedlichsten Spielbereichen eine Vielzahl von Erfahrungen. Nehmen wir z. B. den Bauteppich: Dort können wir beobachten, dass die Kinder soziale, emotionale, kognitive sowie motorische Erfahrungen machen. à sozial - Austausch über das, was gebaut werden soll emotional - Freude über Gelungenes, Wut über Platzmangel, "Angriffe" kognitiv - zuordnen von bestimmten Baumaterialien in Form und Farbe motorisch - Aufeinanderstellen und Zusammenstecken von Bausteinen
32 8. Die Gestaltung der Räume als methodisches Element Die Erziehung und Betreuung der Kinder findet nicht nur in dem unmittelbaren Kontakt zwischen ihnen und den Erwachsenen statt. Die räumliche Umgebung - ob der gestaltete Innenraum oder der Raum außerhalb von Gebäuden - beeinflusst Menschen in ihrem Verhalten, in dem, wie sie sich fühlen, in erheblichem Maße. So können Räume zielgerichtetes pädagogisches Handeln behindern oder fördern. Die Räume in der Kindertageseinrichtung sind in erster Linie für Kinder eingerichtet. Es gilt zu bedenken, dass Kinder sich in erster Linie handlungsorientiert verhalten: sie be-greifen die Dinge um sie herum, sie be-nutzen Gegenstände. Ästhetische Kriterien, wie die dekorative Einrichtung eines Raumes, sind für die Kinder weniger wichtig als für Erwachsene. Bei der Inneneinrichtung unserer Räume haben wir verschiedene Möbel, vorwiegend aus Holz, ausgewählt. Die Fußbodenbeläge bestehen aus Kautschuk, die vielen Teppiche aus Materialien wie Kokos, Sisal, Baumwolle; die Raumteiler sind aus Stoffen hergestellt. Die Vielfalt und Ausgewogenheit der Materialien soll vor allem die sinnliche Wahrnehmungssensibilität bzw. -fähigkeit der Kinder ansprechen. Die Beleuchtung der Räume, sowohl die durch Tageslicht als auch durch künstliches Licht, lässt noch zu wünschen übrig. Deshalb setzen die Erzieherinnen zusätzliche Klemmspots und Stehlampen ein, um für die entsprechende Situation das richtige Licht zu haben. Kinder erobern ihr Terrain durch körperliche Aktivität: anfassen, laufen, hinlegen, kriechen. Diesem sinnlichen Bewegungsdrang müssen kindgerechte Räume entsprechen; sie sollten in jedem Fall flexibel und veränderbar sein. Die Räume dürfen nicht "perfekt" gestaltet sein. Sie sollen die Sinne anregen, zum Handeln auffordern, Rückzugsmöglichkeiten bieten. In der Kleinenbremer Kindertageseinrichtung dürfen die Kinder alle Räume - bis auf wenige Ausnahmen - nutzen. Diese sind so eingerichtet, dass die Kinder - möglichst von Erwachsenen unabhängig - darin tätig werden können. In der Kindertageseinrichtung gibt es abgegrenzte und offene Räume. Ist ein Raum abgegrenzt, z. B. ein Raum als Gruppenraum während des Morgenkreises, erkennt jede/r dies an einer roten "Ampel", die dann an der Tür hängt. Sieht man eine grüne "Ampel", ist der Raum offen, er ist für alle zugänglich. (QM Handbuch K 1.2)
33 Die Gruppenräume Sollen eine Heimat für die Kinder, Eltern und Erzieher der entsprechenden Gruppen sein. Der Verwaltungsbereich Räume für Besprechungen und ein Büro für die Verwaltungsarbeit. Gäste und Besucher können sich hier anmelden. Weitere Räume: Turnhalle, Schlafräume, Wickelräume + Küche Der Eingangsbereich Herzlich Willkommen J Sie befinden sich neben den Informationstafeln mit den aktuellen Nachrichten für Kinder, Eltern, Besucher und Erzieherinnen Die wichtigsten Räume im Überblick
34 9. Der Tagesablauf Im Folgenden, tabellarisch aufgestellten Tagesablauf kann man erkennen, welche Schwerpunkte das Tagesgeschehen in der Kindertageseinrichtung aufweist. Einige Punkte (mit * gekennzeichnet) werden im Anschluss detailliert erklärt. 7.30 bis 08.00 Uhr Frühdienst in zwei Gruppen 8.00 Uhr 8.30 bis 10.30 Uhr alle Gruppen öffnen Frühstück* 9.00 Uhr Ende der Bring zeit ca. 9.15 Uhr Morgenkreis* ca. 9.30 Uhr Angebote* finden statt oder Freispiel* drinnen und draußen ca. 11.30 Uhr Abschlusskreis oder Mittagsrunde* 12.00 bis 12.30 Uhr Abholphase für die Kinder die 25 Stunden im Haus sind - Ende des Kindergartenvormittags 11.30 bis 14.30 Uhr Mittagszeit* mit Essen, Hygiene, Mittagspause, Schlafen ab 14.00 Uhr bis 14.30 Uhr Tageskinder (und Kinder die 35 Stunden im Haus sind) können abgeholt werden 14.30 - 16.00 Uhr 16.00 bis 16.30 Uhr Nachmittagsgruppe*(für Kinder die 45 Stunden im Haus sind) Abholphase Ende des Kindergartentages
35 * Frühstück Die Kinder können von 8.30 bis 10.30 Uhr in der Kindertageseinrichtung frühstücken. Jedes Kind bestimmt selbst, mit wem und wann es zum Frühstück geht. Auch beim Frühstück legen die Erzieherinnen großen Wert auf die Selbstständigkeit der Kinder. Teller, Tassen und anderes sind für die Kinder erreichbar, d. h. in Kinderhöhe gestellt und angebracht. Die Unter 3-jährigen Kinder benötigen eine besondere Begleitung und Unterstützung während der Frühstückszeit (siehe auch Konzept U 3). . Kinder sollen sich gesund ernähren! Dazu gehören Butterbrot, Rohkost, Müsli und andere wohlschmeckende und nahrhafte Lebensmittel. Süßigkeiten aller Art (Milchschnitte, Trinkpäckchen ...) sind daher in der Kindertageseinrichtung für das Frühstück nicht erwünscht. Regelmäßig findet das „gesunde Frühstück“ statt (nach der Eingewöhnungszeit). Die Kinder benötigen dann kein Butterbrot o.ä. von zuhause, da dieses Frühstück für alle Kinder im Kindergarten vorbereitet wird. * Morgenkreis Besonders in der Eingewöhnungsphase ist der Morgenkreis von großer Bedeutung für die Kinder. Er findet in jeder Gruppe statt. Bei diesen Treffen stehen die Gemeinschaft und das "Wir-Gefühl" der Gruppe im Vordergrund. Die Kinder erzählen, was sie erlebt haben, was sie gerade beschäftigt. Es werden organisatorische Dinge besprochen und die Kinder erfahren, was am Vormittag stattfindet. Der Morgenkreis ist ein fester Bestandteil des Tagesablaufs, eine Strukturhilfe, die den Kindern Sicherheit gibt.
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